Die Schulleitung informiert 2018 / 1

Gute wissenschaftliche Praxis, die finanzielle Steuerung der ETH, die Grundlagen für die neue School for Continuing Education, Informationssicherheit, Beschaffungswesen, Gastronomie und das Lohnsystem für Doktorierende: Zu diesen Themen hat die Schulleitung der ETH Zürich in ihren letzten Sitzungen Beschlüsse gefasst. Thema war auch der Jahresbericht des Delegierten für Nachhaltigkeit.

Eine positive Bilanz des vergangenen Jahres zog der Delegierte f¨¹r Nachhaltigkeit, Reto Knutti. H?hepunkt war im vergangenen September die ETH-Woche zum Thema ?Manufacturing the future? mit rund 200 teilnehmenden Studierenden und gegen 100 Expertinnen und Experten aus Industrie, Forschung, Verwaltung und von Nichtregierungsorganisationen. 2018 wird sich die ETH-Woche unter dem Titel ?Energy matters? mit Fragen der Energieversorgung befassen. Weiteres wichtiges Thema im Bereich Nachhaltigkeit und Mobilit?t ist die Reduktion der CO2-Emissionen auf Flugreisen von ETH-Angeh?rigen. In diesem Zusammenhang wurde erstmals gemeinsam mit anderen Hochschulen eine rein virtuelle wissenschaftliche Konferenz organisiert. Sogar f¨¹r die Small-Talk-Situationen beim Ap¨¦ro gibt es heute erste L?sungen.

Apéro
ETH-Professor Nicolas Gruber macht beim Ap¨¦ro der ersten virtuellen wissenschaftlichen Konferenz ein Selfie mit einer aus Cambridge zugeschalteten Forscherin.

Neue Kommission f¨¹r gute wissenschaftliche Praxis

Um die Integrit?t in der Forschung weiter zu f?rdern, hat die Schulleitung eine neue Kommission f¨¹r gute wissenschaftliche Praxis (GWP) ins Leben gerufen. Sie besteht aus 16 Mitgliedern, je eine Person pro Departement, und hat die Aufgabe, die Arbeit am Thema schulweit zu koordinieren, das Bewusstsein f¨¹r korrektes wissenschaftliches Arbeiten zu f?rdern, entsprechende Lehrinhalte und Lehrveranstaltungen zu empfehlen sowie die Schulleitung in diesem Gebiet sachkundig zu unterst¨¹tzen.

?ETH-Forschung muss nicht nur die h?chsten wissenschaftlichen, sondern auch die h?chsten Integrit?ts-Standards einhalten. Fehler m¨¹ssen sofort eingestanden und korrigiert werden. Dazu gibt es keine Alternative.?Detlef G¨¹nther

?ber die Disziplinengrenzen hinweg soll das gemeinsame Grundverst?ndnis aller Forschenden der ETH Z¨¹rich ¨¹ber gute wissenschaftliche Praxis weiterentwickelt werden. Die unabh?ngige Kommission ist mit verschiedenen Kompetenzen ausgestattet. Unter anderem schl?gt sie der Schulleitung Kandidatinnen und Kandidaten f¨¹r das Amt der Vertrauenspersonen vor, die weiterhin erste Ansprechstelle bei allen Fragestellungen im GWP-Bereich bleiben.

refine: So soll die ETH k¨¹nftig finanziell gesteuert werden

Die finanzielle Steuerung der ETH wird Anfang 2019 im Rahmen des Projekts refine umgestellt. Das neue System, mit dem das traditionelle Buchhaltungselement der ETH Z¨¹rich, der Fonds, verschwindet, soll den akademischen Einheiten mehr Flexibilit?t geben und daf¨¹r sorgen, dass die Ó¢»ÊÓéÀÖ ihre Mittel noch besser eigenverantwortlich einsetzen k?nnen. Die reglementarischen Grundlagen f¨¹r das neue Rechnungswesen (insbesondere das Finanzreglement 2019) sind derzeit in der internen Vernehmlassung. Bis Ende Juni haben alle Organisationseinheiten der ETH Zeit, zu den Anpassungen der Reglemente Stellung zu nehmen.

?Die Ó¢»ÊÓéÀÖ k?nnen k¨¹nftig ihre Mittel noch flexibler bewirtschaften. Reserven sollen autonom ¨C hoffentlich auch f¨¹r viele gute ETH+-Projekte ¨C eingesetzt werden.?Robert Perich

Vorgesehen sind verschiedene Anpassungen. Unter anderem werden die freien Forschungsreserven auf den 1. Januar 2019 vollumf?nglich in die Reserven der jeweiligen Einheit ¨¹berf¨¹hrt. Einmalig werden zum Anfang des n?chsten Jahres die oft ¨¹ber Jahre hinweg angesammelten Saldovortr?ge der Betriebsmittel der Professuren zu Reserven der Ó¢»ÊÓéÀÖ. Diese haben danach drei Jahre Zeit, diese Reserven nach ihrem Gutd¨¹nken in neue Projekte zu investieren. Die Schulleitung erhofft sich, dass die Zusammenlegung der Reserven bei den Ó¢»ÊÓéÀÖn verschiedene Weiterentwicklungsprojekte erm?glicht, unter anderem im Rahmen von ETH+. Ziel ist es, die in den vergangenen Jahren laufend gestiegenen Reserven der ETH Z¨¹rich zu verringern und f¨¹r Lehre und Forschung zu mobilisieren.

Rechtliche Grundlagen f¨¹r die School for Continuing Education

Die Schulleitung hat in den letzten Sitzungen die rechtlichen Grundlagen verabschiedet, welche die Basis bilden f¨¹r neue Angebote der j¨¹ngst lancierten neuen School for Continuing Education. So wurde das Reglement f¨¹r das Weiterbildungsprogramm CAS ETH in Advanced Materials and Processes bewilligt. Es handelt sich um ein personalisiertes Weiterbildungsprogramm in den Bereichen Werkstoffe und Prozesstechnologien unter Beteiligung verschiedener Ó¢»ÊÓéÀÖ und unter der Leitung des D-MATL. Die Teilnehmenden dieses CAS erhalten massgeschneiderte Studienpl?ne, welche ihre Praxiserfahrung, aber auch die Interessen der jeweiligen Arbeitgeber ber¨¹cksichtigen.

?Wir brauchen Flexibilit?t und Dynamik in der Weiterbildung, damit wir schnell auf zuk¨¹nftige Anforderungen reagieren k?nnen. Wir sind offen f¨¹r alle Anregungen aus der Praxis, um das Angebot laufend ausbauen zu k?nnen.?Sarah Springman

Weiter hat die Schulleitung die Reglemente f¨¹r ein DAS und ein CAS im Bereich Cybersecurity erlassen, die ebenfalls beim Start der neuen School for Continuing Education lanciert worden sind.           

Neuer Verantwortlicher f¨¹r Informationssicherheit

Der Umgang mit Personal- und Studierendendaten, Bewerbungsdossiers, Forschungsdaten, Pr¨¹fungsnoten und anderen sch¨¹tzenswerten Datenbest?nden erfordert einen sorgf?ltigen und ganzheitlichen Ansatz. Die Schulleitung setzt deshalb am 1. Mai 2018 die neue Weisung ?Informationssicherheit an der ETH Z¨¹rich? in Kraft. Diese regelt, wie mit digitalen und analogen Informationen umzugehen ist und wie sie zu klassifizieren sind. Pr¨¹fungsnoten fallen etwa in die Klasse ?Vertraulich? und sind damit besonders sch¨¹tzenswert, was aus Sicherheitsgr¨¹nden z.B. zwingend eine Zweifaktor-Authentifizierung beim Zugriff auf diese voraussetzt.

Zur Sicherstellung der Koh?renz der Informationssicherheit hat die Schulleitung die neue Funktion eines Chief Information Security Officers bewilligt. In enger Zusammenarbeit mit der Chief IT Security Officer bei ID, den ISO der Ó¢»ÊÓéÀÖ und Abteilungen sorgt der CISO unter anderem f¨¹r den korrekten Schutz der Informationen an der ETH, er leitet die Fachgruppe Informationssicherheit und f¨¹hrt bei Verdacht auf Missbrauch die entsprechenden Abkl?rungen durch. Der CISO ist wegen seiner ¨¹bergeordneten Rolle und der geforderten Unabh?ngigkeit im Generalsekretariat angesiedelt. Er oder sie profitiert damit auch von der N?he zum Rechtsdienst und wird eng mit den Abteilungen Informatikdienste (zust?ndig f¨¹r die IT-Sicherheit) und SGU (zust?ndig f¨¹r die physischen Sicherheitsfragen) zusammenarbeiten.

Wahl in die Gastronomiekommission

Die Gastronomiekommission ber?t die Schulleitung in allen Fragen der Verpflegung und des Detailhandels auf den beiden Campi der ETH Z¨¹rich. Nun wurden die Mitglieder f¨¹r die n?chste Amtsperiode von 2018 bis 2022 gew?hlt. Neu stossen Isabelle Herter-Aeberli (D-HEST, Labor f¨¹r Humanern?hrung) als Fachperson f¨¹r Ern?hrungsfragen und Johannes Hruza (D-MATH) als Vertreter der Studierenden zur Gastronomiekommission. Im letzten Jahr haben die vier auf dem Ó¢»ÊÓéÀÖ pr?senten Cateringunternehmen an ihren ¨¹ber 20 Standorten 37 Mio. CHF Umsatz gemacht (+4% gegen¨¹ber 2016). Die ETH Z¨¹rich subventionierte die Angebote 2017 mit CHF 4,6 Mio. Nicht zuletzt aufgrund der Arbeit der Gastronomiekommission konnte dieser Betrag seit 2010 halbiert werden.

Beschaffungsstrategie aktualisiert

Als grosse Institution des Bundes hat auch die ETH ihre Beschaffungen gem?ss den gesetzlichen Vorgaben m?glichst kosteng¨¹nstig zu t?tigen. F¨¹nf Jahre nach ihrer Lancierung wurde nun die Beschaffungsstrategie der ETH Z¨¹rich evaluiert und Anpassungen verabschiedet. Unter dem Titel ?Beschaffungskompetenzen st?rken und Beschaffungsrisiken reduzieren? wurde ein neues viertes Handlungsfeld definiert. Seit 2012 konnte die ETH dank sorgf?ltiger Beschaffungen rund CHF 60 Millionen Franken an Einsparungen erzielen. Strukturiert ist das ETH-Beschaffungswesen in 14 Materialgruppen, von wissenschaftlichen G¨¹tern ¨¹ber Laborbedarf oder Informationsmedien bis hin zum Unterhalt/Betrieb von Geb?uden.

L?hne der Doktorierenden

Die ETH bleibt bei ihrem bew?hrten Lohnsystem f¨¹r Doktorierende. Nachdem der Schweizerische Nationalfonds sein Finanzierungssystem f¨¹r Doktorierenden-Geh?lter flexibilisiert hat, hat die Schulleitung das seit gut drei Jahren geltende Lohnsystem der ETH diskutiert und dessen Beibehaltung beschlossen. Es ist transparent, bietet f¨¹r die Bed¨¹rfnisse der Ó¢»ÊÓéÀÖ und die unterschiedlichen Arbeitsmarkt-Verh?ltnisse gen¨¹gend Flexibilit?t und ist schulweit inzwischen sehr gut eingef¨¹hrt. Die Ans?tze der ETH Z¨¹rich pro Stufe und pro Jahr sowie die j?hrlichen fixen Anstiege sind somit weiterhin verbindlich einzuhalten. Dass ETH-Doktorierende in der Regel mit einem 100%-Arbeitspensum angestellt sind, ist schulweiter Standard (ausser es handelt sich um ein reales Teilzeitpensum).

Regelm?ssige Informationen aus der Schulleitung

Die Schulleitung der ETH Z¨¹rich trifft sich alle zwei Wochen zur ordentlichen Schulleitungssitzung. K¨¹nftig werden die wichtigsten Entscheide aus diesen Sitzungen in dieser Rubrik kurz erl?utert. Vorgesehen ist ein Erscheinungszyklus alle vier bis sechs Wochen, der jeweils die Resultate von mindestens zwei Schulleitungssitzungen beinhaltet.

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